Quantcast
Channel: Garbers Gazette » Rostock
Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Im Bösen wie im Besten: Trend geht weg vom Westen

0
0

Zwei neue Untersuchungen belegen einen gewissen Zug gen Osten: Das Verbraucherportal geld.de ließ in der aktuellen 120-Städte-Autoklau-Studie einmal mehr herausfinden, dass “Deutschland Tummelplatz osteuropäischer Autoknacker” ist. Die andere Forschungsarbeit besagt, dass Marken aus Ostdeutschland gegenüber Westbrands hüben wie drüben als ehrlicher, glaubwürdiger, sympathischer,  traditionsbewusster und sogar kultiger empfunden werden. Im Ergebnis verdient beides die Bezeichnung “fischelant”, was im Sächsischen bekanntlich für “geschäftig, pfiffig” steht.

Mal ehrlich, bei der “toten Oma” (Ostdeutscherisch für Salzkartoffeln mit warmer Blutwurst/Grützwurst): Wer sich von einem Schwein ausfragen lässt, der glaubt und kauft doch alles, oder? Für hiesige Marketer sind die Ergebnisse jedenfalls kein Grund zum “rumningeln”, wie laut MDR-Lexikon einige Ossis statt jammern oder klagen sagen. Erstens erzielen die Unternehmen ihre Erfolge nicht wegen, sondern trotz solcher Namen wie Kuschelweich, Nudossi, Hasseröder, Pfeffi, Rotkäppchen, Vita Cola oder Zetti. Zweitens muss der in der vierten West-Ost-Markenstudie (WOM; sic!) ermittelte Trend “erst noch seine Nachhaltigkeit unter Beweis stellen”, wie die Macher zugeben. Drittens kommen die Macher aus dem Osten, jeweils aus Erfurt: Konkret stecken dahinter nämlich die Marktforscher aus dem “Institut für angewandte Marketing- und Kommunikationsforschung” (IKM) und die Auftraggeber der MDR-Werbung GmbH, einer 100-prozentigen Tochter des Dreiländersenders für Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen namens Mitteldeutscher Rundfunk, nach eigenem Bekunden einer “Anstalt des Öffentlichen Rechts”, die als völlig ausgeflipptes Irrenhaus für Schlagersendungen unsere Fernsehfrequenzen verstopft. Viertens sind Hopfen und Malz nicht verloren, wenn Westmarken “handeln und eine differenzierte Werbestrategie für den Osten entwickeln”, wie die Studienherausgeber einräumen müssen, zumal “der Osten insgesamt aufgeschlossener gegenüber Werbung ist und diese stärker dafür nutzt, sich im Vorfeld des Einkaufs zu informieren”. Am besten selbstverständlich über den MDR. Werbung bewerten Ossis wie Wessis übrigens ähnlich: Witzig und unterhaltsam sie für knapp 55 bzw. fast 57 Prozent der Befragten. Auffällige Unterschiede zeigen sich in den Einkaufsstätten, etwa Aldi (20 zu 40 Prozent), Netto (30 zu 11 Prozent), Kaufland (36 zu 10 Prozent), was aber an der jeweiligen Präsenz liegen kann (Grafik unten). Oder an den ungleichen Einkommen diesseits und jenseits der ehemaligen Mauer.

WOM13_4_800x545

Eine Mauer wäre offensichtlich ganz hilfreich, um die Überführung der mehr als 37.000 Fahrzeuge mit einem geschätzten Wert von 400 Millionen Euro zu verhindern, die im vergangenen Jahr gestohlen wurden. Angesichts einer Aufklärungsquote der Polizei von knapp 27 Prozent bestehe für die Eigentümer “kaum Hoffnung” auf ein Wiedersehen. Auf die Power-Cars von Awtowelo, Özaltin, Trabant, Iradam, Smyk oder Stetysz haben es die Diebe dabei sicher nicht abgesehen. Laut 120-Städte-Studie zum Autoklau steht bei den Autodieben besonders im Fokus, dass der Ort  im Osten oder Norden des Landes liegt – mit guten Verkehrsanbindungen gen Osteuropa für den Abtransport des Diebesgutes. Die 120 untersuchten Städte stehen für rund 54 Prozent aller in Deutschland begangene Kraftwagendiebstähle. Spitzenreiter ist wie im Vorjahr das gefürchtete Frankfurt. Diesmal an der Oder. Weitere Hochburgen heißen Hamburg, Hannover, Heide, Dresden, Görlitz, Berlin, Potsdam, Cottbus, Rostock, Leipzig. Aber warum auch Aachen? Fiese Franzosen vielleicht? Nein, dementiert die Studie: Fast ein Drittel der tatverdächtigen Autodiebe kommt von jenseits der deutschen Landesgrenzen zu östlichen Regionen, etwa aus Polen (32%), der Türkei (12%) oder Litauen (9,5%). Hier nun die Landkarte des Schreckens – Eigentümer teurer Schleudern wird empfohlen, die rot markierten Orte zu meiden:

Deutschlandkarte_Tankbetrug_2013_auto_de

The post Im Bösen wie im Besten: Trend geht weg vom Westen appeared first on Garbers Gazette.


Viewing all articles
Browse latest Browse all 2

Latest Images

Trending Articles



Latest Images